Kinderspiele mit Ball und Seil

Unsere Kinder haben das ganze Zimmer voller neuer Spielsachen und trotzdem ist ihnen oft langweilig. Manchmal helfen da Ball, Seil und ein wenig Fantasie. Alte Spieleklassiker können Kindern wieder Spaß am spielen und neue Ideen bringen.

Spiele mit Ball und Seil: Neue Ideen für Spielzeugklassiker
© Simone Heinz - Pixelio

"Mir ist ja soooo langweilig!" - dabei ist das Kinderzimmer gefüllt mit knallig buntem Spielzeug. Diese Situation erleben Eltern immer wieder. Da können ganz einfache, traditionelle Spielsachen wie ein Ball oder ein Seil Abhilfe schaffen. Sie bieten unzählige Spielmöglichkeiten und finden leicht einen Platz in der Tasche (sofern man über einen aufblasbaren Ball verfügt). So können sie auch auf Familienfesten oder in Wartesituationen "hervor gezaubert" werden. Den meisten Spaß bringt es natürlich, wenn Mama oder Papa und am besten noch ein paar andere Kinder mitspielen. Hier finden Sie einige Ideen für das Spiel mit Seil und Bällen.

Fangspiel im Netz

Material:

  • Einige Springseile oder einige Meter dickere Schnur

Aus den Seilen wird ein Netz aus vielen Kreisen gelegt. Die einzelnen Figuren müssen miteinander verbunden sein. Ein Fänger versucht, die übrigen Mitspieler zu fangen. Keiner darf dabei "das Netz" verlassen, sondern muss Fußkontakt zum Seil halten. Je nach Anzahl der Mitspieler kann der Gefangene den Fänger ablösen oder mit diesem eine Gruppe an Fängern bilden.

Tipp: Zur Vorbereitung balancieren die Kinder mehrfach über das "Netz", mal mit offenen, mal mit geschlossenen Augen. So bekommen sie ein Gespür für die möglichen Wege, was im Spiel schnelle Reaktionen ermöglicht.

Gassi gehen

Material:

  • pro Paar ein Seil

Bei diesem Rollenspiel wird ein Mitspieler zum Hund, der andere zum Herrchen oder Frauchen. Natürlich wird das Seil als Leine nicht um den Hals, sondern um den Brustkorb geschlungen und unter den Achseln nach oben geführt. So hält das Frauchen oder Herrchen zwei Seilenden in den Händen. Los geht's mit dem Spaziergang: Der Hund läuft brav auf allen Vieren mit, er läuft schneller oder langsamer als gefordert oder bleibt plötzlich stehen. Hier ist das Fingerspitzengefühl beider Mitspieler gefordert, auch wenn es zu manchem Kräftemessen kommt.

Tipp: Achten Sie darauf, dass die Kinder keine ärmelfreien Kleidungsstücke tragen. Sonst kann es zu Reibungen am Oberarm kommen.

Achtung, es regnet!

Material:

  • viele Seile oder Schnüre

Die Schnüre werden auf einer Wiese jeweils in Kreisform ausgelegt, sie stellen kleine Häuser dar. Dabei gibt es ein Haus weniger als sich Kinder am Spiel beteiligen. Ein Kind ist das Wettermännchen und sagt das Wetter an. Bei "Die Sonne scheint." spazieren die Kinder zwischen den Häusern herum. Wenn das Wettermännchen "Es regnet." ruft, muss sich jedes Kind ein schützendes Dach suchen, also in einen Kreis treten. Das Kind, das keine Behausung findet, wird zum Wettermännchen.

Varianten: Sie können statt der Sätze "Die Sonne scheint." und "Es regnet." auch akustische Signale durch Klatschen oder eine Glocke oder optische Signale durch farbige Tücher geben.

Schlangenbeschwörer

Material:

  • Seil
  • evtl. Stock

Wer kann sein Seil möglichst gleichmäßig als "Schlange" auf dem Boden einringeln? Und wer kann diese Schlange, nachdem er sie mit einem Faden an die Spitze eines Stockes gebunden hat, nach Art der Schlangenbeschwörer möglichst elegant wieder aufwecken und ihr Leben einhauchen? Dabei ist der Stock sozusagen die Flöte.

Varianten: Aus Seilen lassen sich auch andere Figuren legen (Brezeln, Kreise, Dreiecke, Buchstaben, Zahlen usw.). Entweder geben Sie ein Motiv vor und alle versuchen, dieses darzustellen. Oder jeder legt eine Figur und die anderen raten, worum es sich handelt. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen lassen sich Figuren auch mit verbundenen Augen legen bzw. ertasten.

Fit-Seil

Natürlich ist ein Seil in erster Linie auch einfach ein Springseil. Hier einige Varianten:

Allein:

  • mit geschlossenen Beinen auf der Stelle, sich langsam drehend, vorwärts oder rückwärts springen; auf einem Bein; immer abwechselnd auf dem rechten, dem linken Bein
  • vorwärts "laufend" durch das Seil springen, dabei eine Strecke zurücklegen
  • im Seitgalopp durch das Seil springen
  • immer abwechselnd mit geraden und mit verschränkten Armen das Seil führen

Mehrere Kinder:

  • Zwei Partner stehen hintereinander, einer schwingt das Seil, beide hüpfen gleichzeitig.
  • Ein Kind dreht sich im Kreis und zieht das Seil über den Boden. Das andere Kind springt darüber.
  • Zwei Kinder stehen sich gegenüber und schlagen das Seil. Ein weiteres Kind durchspringt das Seil.

Tuchball

Material:

  • Bälle
  • und Handtücher

Je zwei Kinder fassen ein Handtuch an den Enden. Das Tuch dient sozusagen als "Schläger", mit dem ein Ball von einem Paar zum nächsten und wieder zurück geworfen wird. Mal sehen, wie viele Ballwechsel hintereinander gelingen.

Das Förderband steht still!

Material:

  • Ball

Mindestens vier Kinder stehen in einer Reihe nebeneinander. Ein weiteres Kind steht mit dem Rücken zu den übrigen im Abstand von ca. 2 m und wirft den Ball über seinen Kopf nach hinten. Ein Kind fängt oder nimmt den Ball auf. Nun wird der Ball wie auf einem Förderband hinter den Rücken der vier Kinder hin und her gegeben. Der Werfer ruft: "Eins, zwei, drei - das Band steht still!" und dreht sich anschließend um, die Tätigkeit des "Förderbandes" wird eingestellt. Der Ball verharrt also in den Händen eines Kindes. Alle Förderband-Kinder halten die Hände möglichst ruhig hinter dem Rücken, der Werfer muss raten, in wessen Händen sich der Ball befindet.

Wird erraten, wer den Ball in den Händen hält, darf der Werfer noch einmal werfen. Ansonsten wird das Kind zum Werfer, das den Ball in den Händen hält.

Ballfangen

Material:

  • Ball

Dies ist eine Variante des klassischen "Fang-Spiels". Ein Fänger versucht, die übrigen Kinder durch Abschlagen innerhalb eines vorher festgelegten Spielfeldes zu fangen. Das Kind allerdings, das den Ball in Händen hält, kann nicht abgeschlagen werden. So müssen alle Kinder schauen, welches Kind den Ball gerade am nötigsten braucht, um sich vor dem Fänger zu retten. Auch genaues Zuwerfen ist gefragt, denn der Ball muss in den Händen gehalten werden, um seine Schutzwirkung zu entfalten.

Wer gefangen ist, scheidet entweder aus oder wird selbst zum Fänger.

Maschinenball

Material:

  • So viele Bälle wie Kinder

Alle Kinder stehen im Kreis mit etwas Abstand zueinander, dabei hält jedes Kind einen Ball in der Hand. Auf ein Signal wirft jedes Kind dem links von ihm stehenden Nachbarn den Ball zu. Achtung, gleichzeitig naht von rechts der Ball des anderen Nachbarn, der ja auch geworfen hat. Mal sehen, wer es schafft, diesen aufzufangen. Am besten ist ein Kind der Taktgeber, der die "Maschine" jedes Mal durch ein Signal in Bewegung setzt. Dieses Spiel kann entweder zum Spaß gespielt werden oder die Kinder, die ihren Ball nicht gefangen haben, scheiden aus und helfen dem Taktgeber.

Burgwächter

Material:

  • Äste
  • Ball

Mehrere Äste werden wie beim Lagerfeuer kreisförmig aufgestellt. Dabei dürfen sie nicht in den Boden gerammt werden.

Um die "Burg" wird ein kreisförmiger Graben mit einem Radius von etwa 1,5 m auf glattem Boden mit Kreide gezeichnet oder mit anderem Material (kleine Steinchen, Rindenmulch, Seil) auf der Wiese gelegt. Die Angreifer versuchen, die Burg durch Würfe mit dem Ball zum Einsturz zu bringen oder wenigstens das Gebiet zwischen Burggraben und Burg zu treffen. Dabei dürfen die Angreifer den Bannkreis zwischen Burggraben und Burg nicht betreten. Der Wächter versucht, seine Burg durch Fangen der Bälle zu verteidigen.

Entweder wird vorher vereinbart, wie häufig die Angreifer werfen dürfen und die Treffer werden entsprechend gezählt. Oder die Angreifer spielen bis zur Zerstörung der Burg. Dann wird gezählt, wie viele Würfe die Angreifer zur Eroberung benötigen.

Blindball

Material:

  • Ball
  • großes Tuch
  • Wäscheleine oder Schnur

Dies ist eine Variante des Volleyballs, aber ohne Durchblick. In die Mitte des Spielfeldes wird (am besten zwischen zwei Bäumen) eine Schnur gespannt, und darüber ein Tuch gehängt. Nun wird nach den Regeln des Volleyballs - nach maximal drei Ballkontakten in der Mannschaft wird der Ball über die Schnur befördert - gespielt. Der Witz dabei ist, dass die gegnerische Mannschaft nicht sehen kann, von wo der Ball kommt, da das Tuch die Sicht einschränkt. Das Spiel kann auch nur mit einem Spieler pro Seite gespielt werden.

Ballakrobatik

  • Achterball: Jeder stellt sich mit gegrätschten Beinen hin und rollt einen Ball zwischen den Beinen mit den Händen hindurch in Form einer Acht. Das Gleiche gelingt auch auf Kniehöhe. Hier wird der Ball zwischen den Händen hin und her gegeben.
  • Klemmball: Wer kann mit einem zwischen die Knöchel oder die Knie geklemmten Ball eine bestimmte Strecke zurücklegen. Am Anfang reicht es erst einmal, nur auf der Stelle zu hopsen oder auch, sich beim Hopsen zu drehen.
  • Slalomball: Wer kann einen Ball durch einen mit Seilen gelegten Slalomparcours mit den Füßen rollen? Dabei soll der Ball die seitlichen Begrenzungen durch die Seile möglichst nicht berühren.

Entspannungsball

Material:

  • Tennisball

Am Ende einer anstrengenden Spielrunde steht eine Ballmassage. Ein Kind liegt auf dem Bauch am Boden, ein anderes Kind rollt sanft mit dem Tennisball, mal gerade, mal kreisend, auf den Gliedmaßen herum. Achtung, die Wirbelsäule muss bei der Massage ausgespart werden.

Tipp: Spezielle "Igelbälle" verstärken die Massagewirkung.

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