Kinderzähne ohne KariesZahnputztechnik für die Jüngsten

Die wenigsten Kinder sind auf Anhieb für die Zahnpflege zu begeistern. Dabei ist Zahnpflege bei Kindern schon sehr wichtig und ihnen sollte früh die richtige Zahnputztechnik beigebracht werden.

Kinderzähne ohne Karies: Zahnputztechnik für die Jüngsten
© lagom - Fotolia.de

Was für Erwachsene selbstverständliche Handgriffe sind, müssen kleine Kinder erst noch lernen: den richtigen Einsatz der Zahnbürste. Die Mutter der eineinhalbjährigen Linda hat damit ihre liebe Not: "Oft schleckt Linda die Erdbeerpasta runter und pfeffert die Bürste danach in die Ecke." Weder von Mama noch Papa will sich die Kleine die Zähnchen reinigen lassen, aber alleine kann sie es auch noch nicht.

Die Empfehlung der Zahnärzte, mit der Zahnpflege schon beim ersten Milchzahn zu beginnen, ist für viele Eltern eine pädagogische Herausforderung. Eine kindgerechte Zahnbürste und Kinderzahnpasta genügen leider nicht, auch Geduld und so mancher Griff in die "Eltern-Trickkiste" sind nötig, um die Jüngsten für die Zahnpflege zu begeistern.

Zahnpflege beginnt beim ersten Zahn

Milchzähne brauchen ganz besondere Pflege, denn ihr Zahnschmelz ist noch weich und damit anfälliger für die gefürchtete Zahnfäule "Karies".

kizz Info

Wichtige Links und Adressen:

www.dgzmk.de
www.zahnhygiene-ev.de

Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkund e.V., Liesegangstr. 17 a, 40237 Düsseldorf

Schon den ersten Zahn regelmäßig zu putzen ist sehr wichtig, weil nur so die weichen Beläge entfernt werden können, die sich durch die breiige Kindernahrung ablagern. Nur die Zahnbürste kann die Bakterien weg wischen, die im Laufe der Zeit dicke "Bakterienrasen" (Plaque) bilden, und damit die Entstehung zahnzerfressender Säuren verhindern.

Bei den Kleinsten ist das noch Sache der Eltern. Sie sollten die ersten Zähnchen des Kindes täglich mit einer weichen Baby-Zahnbürste und einem Hauch Kinderzahnpasta putzen - möglichst abends vor dem Schlafengehen. Ab etwa zwei Jahren beginnen viele Kinder mit den ersten eigenen Putzversuchen, am besten morgens und abends mit einem Klecks Kinderzahnpasta, begleitet von den Eltern, die auch noch mal nachputzen.

Im Kindergartenalter kann dann auf eine "Lern-Zahnbürste" umgestiegen werden, die einen relativ dicken kurzen Schaft hat, der vom Kind gut geführt werden kann. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben, damit das Zähneputzen auch Spaß macht. Wer nicht putzen will, sollte nicht bestraft werden, aber beispielsweise anhand eines Bilderbuchs erklärt bekommen, wie im Zahn ein Loch entsteht.

Allerdings können erst Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren wirklich verstehen, was Karies ist. Erst dann ist auch die Feinmotorik der Kinderhand weit genug entwickelt um alle Zähne gründlich zu putzen. Dafür sollte zweimal am Tag drei Minuten Zeit sein.

Putztechnik für Kleinkinder

Als Putztechnik für Kinder im Kindergartenalter hat sich die sogenannte KAI-Technik bewährt. Dabei werden zunächst ausschließlich die Kauflächen geputzt, damit die tiefen Rillen und Furchen richtig sauber werden, wobei immer am hintersten Zahn angefangen wird (erst rechts unten, dann rechts oben, dann links unten und dann links oben). Im zweiten Schritt (ab ca. 4,5 Jahren) werden zusätzlich die Außenflächen der Zähne geputzt: Das Kind soll versuchen, kleine Kreise auf die Außenseiten der Zahnreihen zu malen, ebenfalls erst rechts unten, am Schluß links oben. In der dritten Stufe lernt das Kind zusätzlich die Innenflächen der Zähne wie mit einem Handfeger "auszufegen".

Natürlich sind auch beim Zähneputzen die Eltern wichtige Vorbilder. Nur wenn sie gemeinsam mit den Kindern regelmäßig und gründlich Zähne putzen, werden die Kinder es auch tun wollen und als festes Ritual im Tagesablauf akzeptieren. Dafür gibt es dann bestimmt ein dickes Lob bei dem halbjährlichen Kontrollbesuch beim Zahnarzt.

Welche Zahnpasta?

Kleine Kinder verschlucken häufig - auch ungewollt - die Zahnpasta. Deshalb enthalten Kinderzahncremes nur einen geringen Anteil von dem Spurenelement Fluor (bis zu 500 mg Fluorid). Fluoride lassen den Zahnschmelz härter werden, so dass Kariesbakterien die Oberflächen schlechter angreifen können. Um keinen Anreiz zum Hinunterschlucken zu geben, sollte eine Zahnpasta ohne Frucht- oder Bonbongeschmack gewählt werden. Ab der Einschulung können Kinder allmählich normale Erwachsenenzahnpasta mit einem höheren Fluoridanteil benutzen.

Bis vor einigen Jahren wurden Kindern generell Fluoridtabletten zur Kariesvorsorge gegeben. Neuere wissenschaftliche Studien haben aber ergeben, dass Fluoride in der Zahnpasta Karies besser verhindern als Tabletten, weil die Pasta direkt auf die Zahnschmelzoberfläche einwirken kann. Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde empfiehlt deshalb in erster Linie Vorbeugung durch Zahnpasta und ebenso Speisesalz mit Fluorid.

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