Hausmittel bei KrankheitenOma weiß alles

Wenn das eigene Kind krank ist, sollte man nicht gleich zu Medikamenten greifen. Oft gibt es Hausmittel, die mindestens genau so gut helfen können.

Hausmittel bei Krankheiten: Oma weiß alles
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Es müssen nicht immer gleich Medikamente sein, wenn Kinder über Beschwerden klagen. Gerade natürliche Hausmittel können eine sanfte Alternative sein. Ob Zwiebelsäckchen, Kartoffelwickel oder zerriebener Spitzwegerich: Wir zeigen, wie sie wirken und gemacht werden.

Erst einmal auf die sanfte Tour

Die Nase kribbelt, im Hals kratzt es und wir fühlen uns müde und abgeschlagen. Spätestens dann wissen wir, dass eine Erkältung im Anmarsch ist. Besonders Kinder werden in den ersten Lebensjahren ständig von Infekten geplagt. Eine Erkältung jagt die andere, und so manche Kleinen laufen den ganzen Winter mit einer Rotznase herum. Nicht immer ist es notwendig, gleich mit schweren Geschützen dagegen vorzugehen. Schon unsere Großmütter wussten, wie man das eine oder andere Zipperlein erfolgreich mit einfachen Hausmitteln bekämpfen konnte. Sie hatten keine Apotheke um die Ecke, in der sich schnell ein Medikament holen ließ. In ihrer Not behalfen sie sich mit Dingen aus Vorratsschrank und Küchentruhe. Nicht wenige dieser Hausmittel haben sich über Generationen hinweg bewährt, auch wenn ihre Inhaltsstoffe und ihre Wirkungsweisen früher unbekannt waren. Heute weiß man in vielen Fällen um die Wirkung der alternativen Heilmethoden. Gerade für Kinder mit häufigen Infekten sind sie eine Alternative: Die sanfte Medizin ist frei von Nebenwirkungen, belastet den Körper nicht unnötig mit chemischen Substanzen und die kleinen Patienten fühlen sich ganz besonders umsorgt.

Zwiebelsäckchen gegen Ohrenschmerzen

Wie wirkt es?

Zwiebeln sind reich an gesundheitsfördernden Pflanzeninhaltsstoffen. Insbesondere die schwefelhaltigen Substanzen haben es in sich: Sie sind ein natürliches Antibiotikum und wirken entzündungshemmend. Ihre ätherischen Öle lindern Schmerzen und fördern die Durchblutung.

Wie wird's gemacht?

Eine Haushaltszwiebel klein schneiden und auf ein kleines Baumwolltuch legen, z.B. ein Stofftaschentuch. Das Tuch zubinden, sodass ein kleines Säckchen entsteht. Nun die Zwiebeln im Tuch stampfen, bis Saft austritt. Das kleine Päckchen auf das schmerzende Ohr legen und mit Stirnband, Mütze oder Tuch befestigen. Diese Behandlung dauert ca. eine Stunde und kann dreimal täglich durchgeführt werden. Um die Wirkung zu erhöhen, können Sie vorher das Säckchen in der Mikrowelle oder in heißem Dampf erwärmen.

Wann zum Arzt?

Das Zwiebelsäckchen eignet sich zur Schmerzlinderung bei leichten Ohrenschmerzen. Werden die Beschwerden allerdings stärker, kann ein medikamentöses Schmerzmittel, unter Umständen auch ein Antibiotikum, nötig sein. Die Ursache von Ohrenschmerzen sollten Sie immer durch einen Arzt abklären lassen.

Kartoffelwickel bei Halsschmerzen

Wie wirkt er?

Warme Kartoffelwickel sind ideale Helfer bei Halsschmerzen. Als Wickel um den Hals gelegt geben die warmen Kartoffeln nach und nach ihre Wärme ab. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und der Abtransport von Krankheitserregern erleichtert.

Wie wird's gemacht?

500 g heiße Pellkartoffeln auf eine Hälfte eines Baumwolltuches geben, die andere Hälfte darüber schlagen und die Kartoffeln zerdrücken. So warm wie möglich um den Hals legen und mit einem Wollschal abdecken. Nach zwei bis drei Stunden kann der Wickel abgenommen werden. Wichtig: Überprüfen Sie die Temperatur des Wickels am eigenen Handgelenk, um Verbrennungen zu vermeiden!

Wann zum Arzt?

Werden die Schluckbeschwerden nicht besser, kommt Fieber hinzu oder sind die Gaumenmandeln geschwollen und gerötet, sollten Sie mit Ihrem Kind den Arzt aufsuchen.

Zwiebelsirup gegen Husten, Heiserkeit und Schnupfen

Wie wirkt er?

Die Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken schleimlösend. Festsitzender Schleim in Bronchien und Rachen verflüssigt sich und kann besser abgehustet werden. Auch bei verstopften Nasen hilft der Sirup. Zwiebelsirup eignet sich gut als Alternative zu Hustensäften. Besonders Kinder mögen ihn wegen seiner Süße.

Wie wird's gemacht?

Eine große Haushaltszwiebel klein schneiden, die Würfel in ein Schraubglas geben und zwei Esslöffel Zucker hinzufügen. Das Glas gut verschließen. Nach zwei Stunden bildet sich süßer Sirup. Zwei Esslöffel täglich lindern die Beschwerden.

Wann zum Arzt?

Hat Ihr Kind Fieber oder hustet es schwer, keuchend oder mit eitrigem Auswurf, müssen Sie zum Kinderarzt. Das gilt auch, wenn der Husten nach zehn Tagen noch nicht vorbei ist oder ein trockener Reizhusten länger als fünf Tage anhält.

Brandkaktus gegen Sonnenbrand

Wie wirkt er?

Hinter dem Namen Brandkaktus verbirgt sich die Zierpflanze Aloe Vera. Die Inhaltsstoffe ihres Saftes wirken schmerzlindernd. Sie beruhigen die Haut und desinfizieren sie. In der Naturheilkunde findet das Liliengewächs daher Anwendung bei leichten Verbrennungen, z.B. einem leichten Sonnenbrand, kleinen Kratzern, Schürfwunden und anderen Verletzungen.

Wie wird's gemacht?

Verbrannte Haut sofort unter dem Wasserhahn 15-20 Minuten mit fließend kaltem Wasser kühlen. Anschließend ein dickfleischiges Aloe Vera-Blatt mit einem scharfen Messer längs aufschneiden, den austretenden Saft auf die angegriffene Haut auftragen und eintrocknen lassen. Nehmen Sie am besten ein Blatt von den älteren an der Außenseite der Pflanze. Diese haben die meisten Inhaltsstoffe.

Aber Achtung: Nur die Aloe Vera barbadensis hat heilende Wirkung. Mit einem kleinen Exemplar auf der Fensterbank haben Sie immer Ihren "Erste-Hilfe-Koffer" für Hautleiden griffbereit!

Wann zum Arzt?

Bei größeren Brandwunden oder Verletzungen müssen Sie Ihr Kind ins Krankenhaus bringen oder den Notarzt alarmieren. Sind Gesicht, Hals, Hände, Genitalien und die Beugefalten der Gelenke betroffen, muss ebenfalls ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Spitzwegerich bei Insektenstichen

Wie wirkt er?

Natürliche Inhaltsstoffe des Spitzwegerich wirken abschwellend, Juckreiz stillend und schützen somit die Haut vor dem Aufkratzen. Die Wildpflanze finden Sie auf Wiesen, Feldern und an Wegrändern.

Wie wird's gemacht?

Ein Spitzwegerich-Blatt mit den Fingern zerreiben und auf die gestochene Hautstelle legen.

Wann zum Arzt?

Insektenstiche sind meist harmlos, aber lästig. Sollte es jedoch zu einer starken Schwellung mit Atemnot, Schwindel, Schweißausbrüchen oder Herzproblemen kommen, kann eine allergische Reaktion auf das Insektengift vorliegen. Dann ist umgehend der Notarzt zu benachrichtigen. Dieser sollte auch dann verständigt werden, wenn das Insekt in den Mund- oder Rachenraum Ihres Kindes gestochen hat. Durch die Schwellung besteht Erstickungsgefahr. Lassen Sie Ihr Kind bis zum Eintreffen des Arztes Eiswürfel lutschen und legen Sie kalte Umschläge um Hals und Nacken.

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